Feuerwehrhaus Buschhoven mit 4 Einstellplätzen

Jahr Fertigstellung

2026

Leistungsphasen

1-2 Studie

Baukosten (netto)

2,7 Mio. €

Umfang

Feuerwehrhaus Buschhoven mit 4 Einstellplätzen auf minimalem Grundstück

Auftraggeber

Gemeinde Swisttal

BRI

3.630 m³

BGF

736 m²

Beschreibung

Feuerwehrhaus Am Fienacker in Swisttal – Buschhoven

Das von der Kommune erworbene Gebäude, welches sich auf dem Grundstück “Am Fienacker 18” befindet, lässt sich nicht wirtschaftlich und nachhaltig in ein Feuerwehrhaus umwandeln. Das Bauwerk ist abgängig und weist nicht einschätzbare Baumängel auf.

Zum Grundstück

Das Grundstück „Am Fienacker 18“ liegt in der Gemeinde Heimerzheim in Morenhoven. Es ist umgeben von Wohnbebauung und hat eine günstige Lage zur Anbindung an das vorgesehene Einsatzgebiet (Bundesstraße B56). Seine Lage am Ende einer wenig genutzten Straße als vorletztes Gebäude in Nachbarschaft zu einer Kindertageseinrichtung (vorwiegend Vormittagsnutzung bis längstens früher Nachmittag) und eines Wohngebäudes, erlaubt eine weitestgehend risikofreie An- und Abfahrt, welche eine Grundvoraussetzung zur Prüfung der Grundstückseignung ist.

Das Grundstück hat eine Breite von ca. 26 Metern und ist ca. 50 Meter tief, so dass wir mit den entsprechenden Parametern für ein funktionierendes Feuerwehrhaus, welches DIN-gerecht, aber vor allen Dingen effektiv nutzbar sein soll, eine Planung in Absprache mit dem Löschzug vorgenommen haben. Es erstreckt sich von der Straße zum rückwärtigen Bereich von Nord-Ost nach Süd- West.

Fahrzeughalle

Der Baukörper liegt in seitlicher Ausdehnung mit zwei Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken (Hausnr. 16 und 20) von mehr als 3,00m ca. mittig auf dem Flurstück. Es ergeben sich so im Abstandsbereich zwei Erschließungsachsen für die An- und Abfahrt der Einsatzkräfte als jeweilige „Einbahnstraße“. Anfahrt im Nordwesten, Abfahrt im Südosten (wobei im Südosten die Weg-Parzelle zwischen Kita und Feuerwehr mitgenutzt werden kann, bezüglich der Gebäudeabstandsfläche bietet jedoch deren Mitte die Referenzgrenze.) Der Abstand des Baukörpers zur Straße “Am Fienacker” beträgt 10m bis zum Fußweg und bildet die Vorplatzfläche zur Fahrzeughalle mit 4 Einstellplätzen für Feuerwehrfahrzeuge.

Die Fahrzeughalle besitzt 2 Stellplätze in Stellplatzgröße 1 (Tiefe 12,50m, Breite 4,50m) und 2 Stellplätze in Stellplatzgröße 2 (Tiefe 10m und Breite 4,50m). Zudem befindet sich im rückwärtigen Bereich der 10m tiefen Stellplätze eine Lagerempore, welche mittels Gabelstapler aus der Halle und vom Schulungsraum/ Stuhllager aus angedient bzw. betreten werden kann, sowie ein Lagerraum/Werkstatt im Bereich der 12,50m langen Stellplätze mit Möglichkeit der Belichtung mit Tageslicht durch Fenster.

Feuerwehrhaus

Die Einsatzkräfte erreichen über die Zufahrt im Nordwesten den Einsatzparkplatz mit ca. 13 PKW-Stellplätzen und 5 Fahrradstellplätzen. Von hier aus erschließt sich das zweigeschossige Gebäude wie folgt:

Im Erdgeschoss befindet sich der Alarmbereich mit getrennten Umkleidebereichen für Damen und Herren. Die Jugendbereiche sollten in der jeweiligen Umkleide u. U. sichtgeschützt angeordnet werden.

Im Bereich der Umkleiden gibt es eine strikte Schwarz-Weiß-Trennung durch Schleusen (für beide Bereiche mit Türkennzeichnung) auf dem Rückweg vom Einsatz zur Umkleide, um die Kontamination der Einsatzkräfte mit Giftstoffen und die Eintragung derselben in den Umkleidebereich zu unterbinden. Die Einsatzkleidung wird u. U. im Schleusenbereich bereits in Containern abgelegt und die Einsatzkräfte haben in der Folge die Möglichkeit, sich im Sanitärbereich zu waschen. Nach Einsätzen ohne Kontamination (Rettung von Tieren usw.) besteht aber auch die Möglichkeit, die Umkleide von der Fahrzeughalle aus direkt zu betreten.

Jede Umkleide verfügt über eine Toilettenanlage und der Herrenbereich noch über einen 4m² großen Lagerraum. Ebenfalls im Erdgeschoss und nahe des Haupteingangs findet sich zudem noch eine barrierefreie rollstuhlgerechte Toilette, die  von Menschen mit Behinderung  (bei Veranstaltungen) genutzt werden kann. Im Südosten des Erdgeschosses, mit Zugang von außen, befindet sich zudem noch der 12,4m² große Hausanschlussraum.

Über das barrierefreie Treppenhaus (mit Aufzug) erreicht man das Obergeschoss, in dem sich weitere, im Raumprogramm aufgeführte Räume befinden: Der Schulungsraum mit Küchenzeile und dazugehörigem Küchenlager sowie angrenzend ein Stuhl- bzw. Instrumentenlager für den Musikzug der Feuerwehr. Der 2,9m² große Serverraum ist vom Stuhllager aus erreichbar, um Unbefugten das Betreten zu erschweren. Im Flurbereich des Obergeschosses gibt es eine zentrale Toilettenanlage für Damen und Herren. Eine Gemischtnutzbarkeit muss auf eventuellen Wunsch von den Nutzern selbst organisiert werden. Direkt erreichbar vom Treppenhaus befinden sich ein Stabs- und Besprechungsraum für den Löschzug und ein Büroraum für administrative Tätigkeiten inklusive eines Lagerraums zur freien Verfügung.

Baulich „verschiebt” sich das Obergeschoss um 2,50m im Südwesten als herauskragendes Geschoss über den Haupteingang, um die Lagerempore erst möglich zu machen, aber auch mit dem Mehrwert eines überdachten Zugangsbereiches.

Wir bewerten die Nutzbarkeit des zur Verfügung gestellten Grundstücks als zwar sehr platzintensiv auf seiner Fläche, aber dennoch effektiv in der Hinsicht auf seine Nutzungsbestimmung als Fläche für ein funktionierendes Feuerwehrhaus in der für den Einzugsbereich erforderlichen Größe.

Konstruktion

Das Bauwerk wird in Hybridbauweise in Stahlbetontragwerk und Holzverschalung sowie in Holztafelbauweise in weitestgehender Vorfertigung vorgesehen, da wir als Planer eine nachhaltige CO2arme Erstellung neuer Bauten unterstützen, jedoch den Schutzwertfaktor des Gebäudes als mögliches Krisenzentrum in Ausnahmesituationen (extreme Wetterereignisse usw.)  im Hinblick auf Standfestigkeit und Ausführung berücksichtigen, werden vorwiegend nachwachsende, leicht recycelbare Materialien verwendet.

Außenanlagen

Die Fläche zur Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge wird aspaltiert (ev. gepflastert). Die Ein- bzw. Ausfahrt zum Parkplatz wird in Sickerpflaster erstellt (wenn möglich). Die Einfahrt zum Parkplatz wird zur Einatzfahrzeugausfahrt aus der Fahrzeughalle mit Pollern in Signalfarbe getrennt. Der Parkplatz wird gepflastert, unter den Fahrzeugen verbleibt ein ca. 1,20m breiter Grünstreifen, ein gefahrenfreier Zugang für die Einsatzkräfte bleibt erhalten.

Wir bevorzugen, wegen der besonders intensiven Nutzung des Grundstückes eine Ausführung der Außenanlagen, die die Umweltverträglichkeit so weit als möglich berücksichtigt, ohne die Funktion der Gesamtanlage zu beeinträchtigen. Eine Einrichtung von Ladeinfrastruktur für den Alarmparkplatz ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben und automatisch vorgesehen.