Jupp-Derwall-Stadion in Würselen

Jahr Fertigstellung

2023

Leistungsphasen

1-9

Baukosten (netto)

4,8 Mio €

Umfang

Sportanlage "Jupp-Derwall-Stadion" mit Kampfbahn Typ C, zwei Kunststoffrasenplätzen, unterirdischer Speicherrigole sowie einem Umkleidegebäude mit 8 Umkleiden Vereinsräumen, Mehrzweckräumen und Besucherbereichen eingebettet in die Sportanlage

Auftraggeber

Stadt Würselen

BRI m³

3.175

BGF m²

900

Fläche ha

3,5

Beschreibung

Neubau der Sportanlage An der Kauseneichsgasse mit Leichtathletikstadion, Groß- und Kleinspielfeld, 2-geschossigem Umkleide- und Vereinsgebäude und Parkplatz in Würselen

 

Sportplatzanlage

Die Fläche der neuen Sportanlage An der Kauseneichsgasse in Würselen bestand aus einem landwirtschaftlich genutzten Acker. Die Sportanlage soll für Leichtathletik und Fußball genutzt werden.

Die Planung erfolgte deshalb dergestalt, dass die 400m Rundlaufbahn und die Segmente einen Kunststoffbelag erhalten. Die Rundlaufbahn hat vier 400m Laufbahnen und sechs 110m Sprintbahnen erhalten. Das nördl. Segment erhielt einen zweispurigen Anlauf für Weit- und Dreisprung sowie einen Einstichkasten und die Markierung für den Stabhochsprung. Das südl. Segment erhielt einen Wurfring für Hammer- und Diskuswurf mit entsprechendem Sicherheitskäfig, einen Kugelstoßring sowie die Aufstellfläche für Hochsprung. Die Wurfringe wurden in behindertengerechter Bauweise mit den notwendigen Ösen zur Verankerung der Wurfstühle errichtet. Beide Segmente erhielten eine Anlauf-Markierung für den Speerwurf.

Das innenliegende Großspielfeld hat einen Sportrasen. Die Nettofläche des Rasenfeldes beträgt

100 x 64m. Desweiteren erhielt die Sportrasenfläche eine Beregnungsanlage. Zwischen Kunststofflaufbahn und Sportrasenfläche wird an den Längsseiten ein ca. 2,00m breiter Pflasterstreifen als Stellfläche für die Unterbringung von Jugendtoren und Ersatzspielerhäuschen vorgesehen. Aufgrund der geringen Gefälleausbildung wurde für diese Flächen ein dränfähiger Pflasterstein vorgesehen.

Innerhalb der neuen Sportanlage sollten zwei Kunststoffrasenspielfelder mit den Maßen

100 x 64m (Netto) und 55 x 35m (Netto) errichtet werden. Die Kunststoffrasenplätze erhielten eine umlaufende Pflasterbefestigung. Diese Pflasterbefestigung beinhaltet den Aufenthaltsbereich für die Zuschauer, Aufstellflächen für Jugendtore sowie an den Kopfseiten des Spielfeldes die notwendigen hindernisfreien Auslaufbereiche des Sportplatzes.

An den Kopfseiten der Kunststoffrasenspielfelder sind hinter den Toren ca. 6,00m hohe Ballfangzäune vorgesehen. Desweiteren sind zur Querbespielung auch Ballfangzäune für die Jugendspielfelder berücksichtigt.

Aufgrund der Geländetopographie weisen die Kunststoffrasensportplätze einen Höhenversatz von ca. 0,80m zueinander auf. Die Leichtathletikanlage liegt wiederum bis zu 1,50m höher und stellt somit den höchsten Punkt der Sportanlage dar. Der Höhenversatz wird über Tribünen- und Stufenanlagen sowie über entsprechende Rampen abgefangen. Die Sportplätze werden über Rampen barrierefrei zugänglich gemacht. Das Großspielfeld sowie die Rundlaufbahn erhielten auf der westlichen Längsseite eine ca. 50,0m lange Tribünenanlage (Sitz-Stufen).

Die Entwässerung der Sportflächen und deren Umwegungen erfolgt über neu zu errichtende Drainageleitungen mit Anschluss an eine Flächenversickerung. Die Flächenversickerung soll unter dem Kunststoffrasen-Großspielfeld angeordnet werden. Die Versickerungsanlage erhält eine vollflächige, ca. 1,0 m dicke Speicherschicht aus 0/32 Kies in den Abmessungen 70m x 70 m aufgrund des geringen Kf-Wertes von <= 1×10-6 m/s. Unter dem Kunstrasenspielfeld wurde dadurch bis auf die Strafräume größtenteils auf eine Drainage verzichtet.

Die Pflasterflächen wurden überwiegend in die Rinnen der Sportplätze bzw. über Punkteinläufe mit Anschluss an das Drainagesystem und teilweise über die Schulter in die Grünanlagen entwässert. Die Pflasterbereiche sind als Fußwege vorgesehen und werden nur gelegentlich durch Pflegefahrzeuge zu Wartungszwecken befahren. Von den Sport- und Nebenflächen wird lediglich unbelastetes Oberflächenwasser eingeleitet.

Für den Sportplatz ist ein Parkplatz mit 52 Stellplätzen (3 davon behindertengerecht) vorgesehen worden, der mit asphaltierten Fahrbahnen und gepflasterten Parkreihen ausgebildet wird. Die Entwässerung des Parkplatzes erfolgt über Muldenrigolen. Das Oberflächenwasser wird durch eine belebte Bodenzone auf natürlichem Wege gereinigt. Als Bedarfsparkplatz wird eine Fläche für ca. 54 Stellplätze mit einem gebundenen Wegebelag als Fahrgasse westl. hinter der Tribünenanlage der Rundlaufbahn angelegt. Dieser Wegebelag dient auch als Radweg.

Weiterhin erhielt die Sportanlage eine neue Flutlichtanlage mit Planflächenscheinwerfern á 2000 Watt. Dadurch werden eine optimale Beleuchtung der Sportanlage und eine geringe Lichtbelastung für die Umgebung erreicht. Ein entsprechendes Beleuchtungskonzept, auf dessen Basis auch das Lichtimmissionsgutachten erstellt wurde, liegt vor.

Die Zufahrt zur Sportanlage erfolgt über die Kauseneichsgasse. Hierzu wird die Straße bis zur Einmündung zum Parkplatz aufgeweitet. Ein Weg in Asphaltbauweise mit Trennung von Rad- und Gehweg sowie Fahrbahn führt von dort aus in Richtung PKW-Parkplatzanlage. Eine Beleuchtung des Weges sowie der gesamten Sportanlage ist vorgesehen.

Entlang der östl. Längsseite der Sportanlage ist derzeit noch eine Fläche für evtl. Ausgleichspflanzungen berücksichtigt. Die Eingriff-Ausgleichsregelung wird im B-Plan festgelegt.

 

Umkleide- und Vereinsgebäude

Im Zuge der Errichtung der neuen Sportanlage Kauseneichsgasse ist in Abstimmung mit den nutzenden Vereinen und der Gesamtschule Würselen (als Repräsentant für den Anspruch von Schule an das Gebäude) die Anordnung eines Umkleide- und Vereinsgebäudes in zentraler Lage auf der Anlage vorgesehen. Aufgrund der Nutzung durch zwei hauptnutzende Vereine und die Schulen in der Stadt Würselen ist ein zweigeschossiges Gebäude vorgesehen, das behindertengerecht über einen Aufzug erschlossen werden kann. Alle Eingänge des Erdgeschosses sind ebenerdig zu erreichen.

Das Erdgeschoss beinhaltet sechs Umkleiden mit sechs separaten Duschen und jeweils fünf bis sechs Duschplätzen, ein WC-Herren, ein WC-Damen, ein WC barrierefrei, Putzmittel-/Lagerräume für Außengeräte, Leichtathletikgeräte, Bälle und einen kleinen Raum als Waschmaschinenraum. Weiterhin sind im Erdgeschoss enthalten: zwei außen zugängliche Schiedsrichterräume, die im Bedarfsfall auch durch die Lehrer genutzt werden können, ein „Erste-Hilfe- und Physioraum“, ein Hausanschlussraum sowie ein Hausmeisterraum.

Im Obergeschoss angeordnet sind neben einem großen Kommunikationsraum mit Platz für eine Theke Räume für eine Küche und Lager, ein Besprechungsraum sowie eine große WC-Anlage für Damen und Herren sowie zwei Vereinsbüros.

Insgesamt deckt das Obergeschoss etwa zwei Drittel des Untergeschosses ab, wodurch eine Dachterrasse entsteht, die sich zum großen Kunstrasenplatz hin öffnet. Seitlich können auf der einen Seite das Kleinspielfeld und auf der anderen Seite die Wettkampfbahnen beobachtet werden. Das gesamte Gebäude ist entsprechend einer Nutzung bis maximal 199 Personen im Kommunikationsraum so ausgelegt, dass Fluchtwegebreiten eingehalten sind und ein zweiter Rettungsweg über eine Außentreppenanlage von der Terrasse angeordnet ist.